Gesund abnehmen

Das Gefühl, schlank, fit und gesund zu sein, ist mit nichts zu vergleichen. All das bedeutet ein besseres Körpergefühl, eine frische Ausstrahlung und eine insgesamt höhere Lebensqualität. Allerdings habe ich festgestellt, dass es nicht immer einfach scheint, sich schlank und fit zu halten. Immer habe ich das Gefühl gehabt, dass ich für ein geringes Körpergewicht vor allem verzichten und mich für meine körperliche Fitness quälen müsse. Wie wahrscheinlich jeder habe ich deshalb eine Reihe von Selbstversuchen begonnen, Diäten ausprobiert, meine Ernährung immer wieder umgestellt, meine Pfunde in eine Sportkluft gezwängt und bin bei Wind und Wetter über Stock und Stein gehechelt. Das Ergebnis war immer das gleiche. Unter Einsatz sämtlicher mir zur Verfügung stehender Selbstdisziplin, Selbstkontrolle und meines Ehrgeizes habe ich Gewicht verloren, mal mehr, mal weniger stark. Ließ die Disziplin jedoch nach, kamen die Pfunde wieder. Auch du kennst sicher den so genannten Jo-Jo-Effekt, dem jeder schon einmal zum Opfer gefallen ist, der versucht hat, mit einer Diät Gewicht zu verlieren.

Diäten und andere Hindernisse

Wer sich schon mit Diäten beschäftigt hat, der stellt fest, dass die Palette der Diätvarianten weit gefächert ist: Low-Carb, No-Carb, Low Fat, Weight Watchers oder darf es vielleicht doch eine Mono-Diät sein?
In den letzten Jahres war es die Low-Carb Diät, die vor allem Männer begeisterte. Dabei darf Fleisch in Massen konsumiert werden, auf Kohlenhydrate wird verzichtet. Ich esse jedoch nach Möglichkeit gar kein Fleisch. Trotzdem bin ich auf den Low-Carb-Zug aufgesprungen, habe auf Nudeln, Reis und Brot verzichtet und mich ausschließlich von üppigen Salaten ernährt – ohne Fleisch, ohne zuckerhaltiges Dressing. Die Frustration war sehr schnell sehr hoch, mein Erfolg deshalb gering. Ich habe dann also festgestellt: Low-Carb ist nichts für Vegetarier.
Weil ich aber gelesen hatte, dass die Umstellung auf eine vegane Ernährung zu einer Gewichtsabnahme führt, und mir der Verzicht auf tierische Produkte sympathisch erschien, habe ich alle nicht-veganen Lebensmittel aus meiner Küche verbannt. Das üppige Sonntags-Frühstück mit Rührei und Käse fiel dann weg, auch von sämtlichen Käse-Sahne-Varianten im Mittagessen habe ich mich verabschiedet, kein Kuchen, keine Schokolade. Dass ich dadurch Gewicht verloren habe, erklärt sich von selbst. Nur gesellschaftskompatibel war meine Ernährungsumstellung nicht. Familie und Freunde wirkten im besten Fall hilf- und ratlos, weil sie nicht wussten, was sie mir vorsetzen können. Im schlimmsten Fall waren sie belustigt oder verärgert oder haben mich gefragt, was denn mit mir falsch sei.
Darüber hinaus habe ich eine ganze Reihe anderer Diäten ausprobiert. Das Ergebnis war immer das gleiche. Sobald die Diät beendet wird, kommen die Pfunde wieder. Ich verstand, dass es nicht ausreicht, Gewicht zu verlieren, sondern dass die eigentliche Kunst darin besteht, dass Gewicht zu halten. Und ich habe auch begriffen, dass dazu eine langfristige Ernährungsumstellung notwendig ist.

Ernährung – ein weites Feld

In einer Zeit der industriell hergestellten Lebensmittel und der Massen- und Überproduktion wird die Frage nach der richtigen und gesunden Ernährung immer wichtiger. In Buchhandlungen gibt es ganze Regelreihen mit Büchern, die sich mit dem Thema Ernährung beschäftigen. Alle propagieren eine gesunde Ernährung. Die Maßgabe dessen, was eine gesunde Ernährung ist, variiert im Einzelnen, in ihren Grundzügen ist die Botschaft aber immer dieselbe. Ausgewogen soll es sein, und frisch.
Mittlerweile lasse ich die Finger konsequent von Fertigprodukten, weil ich nicht einschätzen kann, wie hoch der Zuckergehalt ist. Außerdem kann ich gut und gerne auf alle chemischen Zusatzstoffe verzichten. Fastfood-Restaurants widern mich mittlerweile an und den schnellen Gang zum Bäcker in der Frühstücks oder Mittagspause unterlasse ich ebenfalls.
Ich mache mir vorher Gedanken darüber, was ich in den Folgetagen essen möchte. Für die Arbeit bereite ich mir bereits am Vorabend ein Lunchpaket vor, das ich morgens nur noch aus dem Kühlschrank nehmen muss. Vollkornbrot mit selbst zubereitetem veganem Brotaufstrich, frisches Obst, frisches Gemüse wie Karotten, Tomaten oder Gurken, Nüsse und Trockenfrüchte. Gesunde Ernährung ist nicht schwer umzusetzen, es erfordert nur mehr Planung. Durch mein gesundes Lunch-Paket hat sich mein Stresspegel während der Pausen auf ein Minimum reduziert. Die Frage danach, wo ich schnell „irgendetwas“ zum Essen herbekomme, der hektische Gang zum Supermarkt, Imbiss oder Bäcker und das damit einhergehende Essen unter Zeitdruck haben sich seitdem erledigt.
Für mich geht es bei gesunder Ernährung nicht darum, auf etwas zu verzichten, im Gegenteil. Es ist wichtig, sich ausgewogen zu ernähren und dem Körper alles zu geben, was er braucht. Ich freue mich auf jede einzelne der von mir liebevoll zubereiteten Speisen und ich esse gerne!

Bewegung in dein Leben bringen

Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass etwas wie Sport, das ich für Mord hielt, mir einmal so viel Befriedigung verschaffen würde. Dabei bin ich eigentlich ein hoffnungsloser Fall, weil viele Sportarten aus unterschiedlichen Gründen für mich nicht in Frage kommen. Aber Bewegung lässt sich immer irgendwie in das Leben integrieren, auch ohne gleich für den nächsten Marathon zu trainieren.
Bevor ich mich für die Anmeldung im Fitnessstudio entschieden habe, bin ich vor allem, ganz sportfrei, gegangen. Aufzüge und Rollentreppen habe ich konsequent ignoriert. Ich habe mir einen Schrittzähler gekauft und bin spazieren gegangen, jeden Tag. Allein dadurch bin ich aus meiner Bewgungslethargie erwacht. Daneben bin ich nicht mehr in die Bahn oder in mein Auto gestiegen, um zur Arbeit und anderen Terminen zu gelangen, sondern habe mich auf meinen verstaubten Drahtesel geschwungen. Mal ganz abgesehen von dem Gewichtsverlust war es vor allem das bessere Körpergefühl, das mich begeistert hat, sodass ich meine Einstellung zum Sport noch einmal überdacht und mich im nächsten Fitnessstudio angemeldet habe.
Heute gehört Sport grundlegend zu meinem Alltag dazu. Ich habe ein Studio gewählt, dass für mich leicht zu erreichen ist und das ein breites Angebot hat, sodass zum einen die Hemmschwelle, nach der Arbeit noch schnell loszugehen, nicht so groß ist und ich zum anderen aus dem Angebotsspektrum das heraussuchen kann, was mir Spaß macht. Ich bin seitdem fitter und beweglicher und habe, auch wenn es paradox klingen mag, viel mehr Energie als vorher.

Zeit – ein wichtiger Faktor

Erfolgreiches und gesundes Abnehmen braucht vor allem eins: Zeit. Alle Versprechen, in kürzester Zeit viel Gewicht zu verlieren, mögen vielleicht kurzfristig gelingen. Langfristig sind sie aber ungesund und beuten den Körper aus, der sich dann doppelt absichert, indem er alles das, was du isst, wenn deine Radikaldiät beendet ist, doppelt so sicher in Fettpölsterchen anlegt. Könnte ja schließlich wieder eine Hungerperiode ausbrechen.
Nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung und die Entscheidung, sich regelmäßig, wenn auch nicht schnell, zu bewegen, führen zu einem gesunden und langfristig niedrigem Körpergewicht.